Am Sonntag, dem 21.04.2024 startete pünktlich um 09 Uhr morgens der 32. Neusiedler See Radmarathon. Dieser gehört seit einigen Jahren zur UCI Gran Fondo World Series, was bedeutet, dass sich die besten 25% in jeder Altersklasse für die Weltmeisterschaft im September qualifzieren. Für unser Team starteten Adrian Rips, Alexander Kunz, Daniel Kierok, Adrian König sowie Mira Fischer ins Rennen.
Das Wetter war morgens noch richtig kalt, aber trocken und auch die Sonne kam schon bald heraus. Der Wind war an diesem Tag brutal stark, was ein interessantes Rennen versprach.
Gleich nach dem Startschuss gaben die Ex-Worldtourprofis Reto Hollenstein und Jonny Hoogerland vollgas und versuchten am ersten und einzigen richtigen Berg des Rennens eine Vorselektion zu schaffen. Adrian und Daniel waren sofort aufmerksam und konnten sich in der Ersten, etwa 20 Mann starken Gruppe vom Peloton absetzen. Leider hielt der Vorsprung nicht lange, so dass ab der ungarischen Grenze wieder ein kompaktes Peloton zusammen kam.
Das Feld rollte dann relativ gemütlich über die sehr kaputten Straßen in Ungarn. Nach etwa einer Rennstunde attackierte Daniel aus dem Peloton heraus. Mit ihm zogen noch zwei weiterer Fahrer mit, die sich dann relativ schnell mit Daniel vom Hauptfeld absetzten konnten. Leider waren die beiden Fluchtgefährten nicht lange in der Lage mit Daniel gegen den starken Gegenwind mitzufahren. Ab diesem Moment war Daniel dann auf sich alleine gestellt, und konnte mit seinen guten Beinen, welche er an diesem Tag hatte, recht schnell einen Vorsprung herausfahren. Dass es schwer werden würde, bei diesem Wind alleine durchzukommen war Daniel klar. Er hoffte darauf, dass sich weitere Fahrer aus dem Peloton absetzten und so mit ihm zusammen eine homogene Gruppe entstehen würde. Genau dies geschieh dann auch. Ein Österreicher und ein Belgier schlossen zu ihm auf. Die drei zogen gemeinsam sehr stark durch, wechselten sich regelmäßig bei der Führungsarbeit ab und hatten zwischenzeitlich einen Vorsprung von über 90 Sekunden. Sie wussten, sollten sie gemeinsam bis zu dem Punkt der Strecke kommen, ab dem sie Rückenwind bekommen, dann könnte die Flucht erfolgreich enden.
Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel schloss jedoch eine große Fahrergruppe, angeführt von den Ex-Profis zu den dreien auf. Wie wir nach dem Rennen erfahren haben, hatten Hoogerland und Hollenstein das Zepter bei der Nachführarbeit übernommen und zusammen lange und harte Führungen fahren müssen, damit sie Daniel und die beiden Weggefährten vor dem Rückenwind noch auffahren hatten können.
Daniel sah bei der Einholung schnell, dass mit Alexander Kunz ein Teamkollege mit in der Gruppe war und erholte sich dann erstmal im Windschatten von der langen Flucht. Die etwa 25 Mann große Gruppe trödelte jedoch immer wieder und die Zusammenarbeit war alles andere als flüssig. Darum konnte eine weitere etwa 20 Fahrer große Gruppe aufschließen. Mit dabei war Adrian Rips. Somit waren die NLR-Fahrer wieder zu Dritt ganz vorne mit dabei.
Nun kam Schiebekante auf, Daniel war nicht aufmerksam und hatte einen schlechten Moment. Er musste abreißen lassen und von nun an alleine die letzten 25 Kilometer ins Ziel fahren. Adrian und Alexander waren weiterhin vorne dabei. Am letzten Hügel versuchte Adrian mit einer Attacke wegzukommen. Zuerst gelang dies auch, aber nach einigen Minuten schloss der spätere Sieger zu ihm auf und ging direkt vorbei.
Im Schlusssprint der Gruppe platzierten sich Alexander dann auf dem 23. Platz und Adrian auf dem 30. Daniel kam mit 2:30 Minuten nach den beiden, alleine und völlig erschöpft von den Fluchtstrapazen als 41. ins Ziel. Alle drei schafften die Qualifikation für die WM in Aalborg.
Auch Mira Fischer konnte sich super durchsetzen und wurde in ihrer Kategorie starke dritte!