Hochsommer im bayerischen Radsportkalender. Um diese Jahreszeit erholt man sich an Montagen normalerweise von Rennen wie dem Kriterium in Regensburg, oder dem Dachauer Bergkriterium. Doch Corona macht den Rennfahrern von Next Level Racing immer mehr Striche durch den eh schon ausgedünnten Rennkalender. Lediglich Zeitfahren & Bergzeitfahren finden statt. Mit Starts bei Rennen im Ausland ist auch schon zu planen. Was stellt man also mit der Zeit an, fragten sich Dominik S., Tom D. und Tom M.? Wie werde ich in der fast Rennfreien Zeit noch schneller? Schnell war mit Grischa Janorschke und Fritz Meingast von AERO-Fitting die Lösung gefunden: ein Aerofitting auf der Radrennbahn in Augsburg.
So versammelten sich die drei Fahrer von Next Level Racing am Montag um elf Uhr mit ihrem Material an der Radrennbahn in Augsburg, um noch die letzten Prozente an Leistungsersparnis zu generieren.
Von allen drei Fahrern wurde jeweils die Position auf dem Zeitfahrrad, sowie dem Straßenfahrrad analysiert. Dies geschah in kompletten Rennsetup und einer genauen Messung per Lichtschranke über eine vorgegebenen Rundenanzahl auf der Radrennbahn. Durch das hinzuziehen von einigen anderen Variablen konnte Fritz dann den CdA-Wert für das jeweilige Setup errechnen. Ein erster Richtwert stand.
Durch weitere Tipps von Fritz wurden erste Umbauten an den Rädern vorgenommen um den CdA-Wert weiter zu drücken. Erste Erfolge stellten sich schnell ein und die weiteren Testreihen liefen wie am Band. Als es dann jedoch an Veränderung an der Lenkerposition ging, wurden die entspannte Stimmung von allgemeinem Fluchen unterbrochen. Das schnelle Umschrauben von Spacern und Extensions geht wohl nur mit einem Abschluss in Feinmechanik, Maschinenbau und Werkstofftechnik. Der Respekt vor dem Beruf Zweiradmechaniker wurde mit jedem Einbau von neuen Teilen größer!
Als die neuen Positionen dann eingestellt waren, ging es wieder im Akkord für die drei Rennfahrer auf die Bahn. Testreihe für Testreihe wurde wieder abgespult, diesmal auch mit neuen Helmen. Da die Tests immer im Renntempo (45 km/h) absolviert wurden, merkte man die Belastung auch so langsam in den Beinen. Doch die Mühen lohnten sich. Am Ende konnten Einsparung im bis zu zweistelligen Prozentbereich bei der zu tretenden Leistung erzielt werden. Werte für die man 1-2 Jahre hartes Training bräuchte.
Da der Rennkalender ja nicht nur aus Zeitfahren bestand, wurde zum Abschluss noch die Position auf dem Straßenrad analysiert. Hierbei wurde vor allem noch weiteres Material wie Anzüge und Helme auf ihre positiven Einflüsse bei der Aerodynamik getestet.
Nach circa sieben Stunden auf der Radbahn ging ein anstrengender Arbeitstag auf der Radrennbahn zu Ende. Großen Dank geht an Fritz, der uns durch seine Erfahrung und unermüdlichen Einsatz an dem Tag noch das ein oder andere Prozent aus Material und Fahrer rausgekitzelt hat.